Die Kirchenruine von Reinshagen (Reinhardeshagen)

Reinshagener Kirche

Standort

Zwischen Offensen und Adelebsen - nahe dem alten Forsthaus Adelebsen

N 51°34.363´
E 009°42.418´
Höhe 188 m ü. NN

Einweihung im Jahr 1199

Reinshagener Kirche

Die Kapelle wurde am Tage Mariae virgines (der Jungfrau Maria) im Jahr 1199 von Conrad von Wittelsbach, dem 35. Erzbischof von Mainz, feierlich eingeweiht und bestätigt.

Da bei der Kapelle in derselben Wunder und Zeichen geschehen sein sollten, riß der Besucher- und Beterstrom nicht ab, so daß die Kapelle eine Wallfahrtskapelle wurde.

Um die Menge der Pilger und Wallfahrer unterbringen und verpflegen zu können, ließen die Reinshagener Nachkommen, die von Adelebsen, den Wald bei der Kirche roden.

Auch erlaubten sie den Aufbau eines Dorfes in der Nähe der Wallfahrtskirche.

Das Dorf erhielt den Namen Reinhardeshagen, nach Reinhard, dem Erbauer der Kapelle.

Besonders beim Kirchweihfest steigerte sich der Zulauf und der Verkehr, wodurch sich auch viele Kaufleute bei der Kirche einfanden, so daß mit dem Kirchweihfest zugleich ein Markt entstand.

Nach der Reformation wurde die Abgötterei in und bei der Kirche verboten und der Jahrmarkt in den Flecken Adelebsen verlegt.

Verfall der Reinshagener (Reinhardeshagen) Kirche

Reinshagener Kirche

Die Kirche verfiel allmählich.

Heute stehen ihre Wände zum Teil noch trutzig da.

Die meisten Bewohner Reinhardeshagen werden,
wie die der verschollenen Orte
Wüstung Niedern-Bremke
und
Wüstung Obern-Bremke,
im Jahre 1348 von der Pest dahingerafft worden sein,
oder sind Opfer des Dreißigjährigen Krieges geworden.

Die wenigen Überlebenden werden sich in Adelebsen oder Offensen niedergelassen haben.

Das Dorf Reinhardeshagen verfiel.

Grundmauern der Häuser, eingestürzte und verschüttete Dorfbrunnen, sowie verschiedene Hochäcker waren immer noch auf der südlichen Seite der "Alten Kirche" und des
Reinshagener Wachturm,
dessen Aussenwandwerk noch erhalten ist,
zu beobachten.

Aufzeichnung von Dorfschullehrer Offensen - Karl Brümer.

Wissenswertes:

In der "Geschichte von Adelebsen und Lödingsen" werden größere Fischteiche zu Zuchtzwecken (Seite 68) um Reinhardeshagen erwähnt.

Eine etwas unsichere Vermutung ist an dieser Stelle der Standort einer Wassermühle, siehe Karte Adelebsen.