Lage und Geodaten:

Bremkertal – Richtung Hettensen - Drei Ämter-Eck

N 51°36.467´
E 009°43.004´
Höhe 253 m ü. NN

Wüste Niedern-Bremke

Urkundliche Erwähnung:

Erstmals 1318.

In der Bremke, Richtung Drei-Ämter-Eck, ist kurz nach dem Wegdurchbruch des Lohbaches ein Hügel zu sehen.

Die Wüstungsorte Niedern- und Obern-Bremke - in den Bremker Wiesen an der Forststraße Verliehausen Richtung Bramburg - wurden 1318 als "villam (Dorf) Bredenbeke" bezeichnet; der Name wurde aus Breden-Beke zusammengezogen.

Es hat sich ursprünglich um eine Bredane-Beke gehandelt, den Bach an einer Grenzhecke oder an einem Grenzzaun.

Durch den Talgrund verlief die Grenze des Dingeberg-Gebietes.

Weitere Hinweise finden sich in alten Urkunden:
"1321 villam nostram dictam Bredenbeke des Herzogs Otto von Braunschweig,
1519/20 Pfarrkirche oder Kapelle von Bredenbek.
In einer Karte des Sollings von 1603
„Wüstung Niedern¬Bremke" für den hier angegebenen Siedlungsplatz bei der Kirchenruine,
"Wüstung Obern-Bremke"
ein Kilometer bachaufwärts westlich des heute sogenannten Lohbaches (falsch in Karten verzeichnet als Dohbach).

Nach einer anderen Quelle erscheint Bremke zuerst in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Michael zu Hildesheim vom 1. November 1022 unter dem Namen „Bredinbike", gelegen im „pago logne" (Leine-Gau) und in dem Verzeichnis der Lehnsgüter des Klosters vom Jahre 1331 unter dem Namen "Breddenbeke". Hiernach besteht der Besitz des Klosters in 19 Hufen (570 Morgen Land) in Bremke.

Wahrscheinlich hat es sich um eine lockere Siedlung entlang des Baches gehandelt.

Kirchenruine Niedern-Bremke

Wüste Niedern-Bremke

Vom Gotteshaus von Niedern-Bremke ist nicht viel erhalten geblieben; man kann aber den Grundriss ahnen.

„Der Bau scheint quadratisch bis leicht rechteckig gewesen zu sein.
Seitenlänge fünf bis sechs Meter.

Es war also eine Turmkirche wie die Kirche von Offensen im obigen Bild.

Beachtung verdient ein künstlicher Graben, der die Ruine im Abstand von zwei Meter im Norden und Westen umgibt und heute bei einer Sohlenbreiten von 0,7 m und einer oberen Weite 1,9 m eine durchschnittliche Tiefe von 1,1 m aufweist.

Im Süden streicht er an einer ungefähr 1 m hohen Erdstufe aus, die den Kirchplatz gegenüber einer anschließenden Wiese begrenzt.
Wahrscheinlich handelt es sich um eine Randstufe.

Sowohl die Bauweise des Turmes als auch der Graben machen es wahrscheinlich,
daß Bredenbek eine Wehrkirche in der Art besessen hat, wie sie hier üblich waren.

Quelle: Sollingheimatblatt 03/2006

Mitwirkende an dem Sollingheimatblatt:
Karl Otte (Offensen), Walter Henne (Lehrer i.R. Offensen), B. Stimpel (Pastor, Uslar), H. Schreckenbach (Lehrer i.R., Uslar), H. Funke (Lehrer i.R., Uslar), Frau M. Werner, geb. Schaper (Offensen), Dietmar Wieneke (Ortsheimatpfleger Offensen).