Rund um Offensen
werden folgende Sagen und Märchen überliefert.
Bei den folgenden Beiträgen sind die Ortsbeschreibungen und die Geodaten veröffentlicht.
Lage:
Im Nord - Osten von Offensen
Auf der Bramburg
hatten die Riesen auch eine Burg.
Von dem Fegedreck, den die Riesenfrau alle Morgen ausschüttete, ist der Stapelberg zwischen Erbsen und Lödingsen entstanden.
Später soll die Burg der Riesen durch ein Erdbeben zerstört sein.
Die Basaltsteine, aus denen sie erbaut gewesen, liegen noch heute als Trümmermassen am Berge umher.
So sagt man.
Riesen backen gemeinschaftlich
Zwei Riesenbrüder wohnten voneinander getrennt,
der eine auf der Bramburg, der andere auf der Plesse.
Da sie nur einen Backofen hatten, der auf der Plesse stand, so buken sie immer miteinander.
Einst wollten sie wieder gemeinschaftlich backen und es war unter ihnen verabredet, sobald alles bereit und der Ofen gehörig geheizt sei, so sollte der auf der Plesse seinem Bruder dadurch ein Zeichen geben, dass er im Backtrog einige Male kratze, dann wolle der andere mit seinem Teig herüberkommen.
Auf einmal hört der auf der Bramburg ein Kratzen, denkt dies sei das Zeichen, dass er jetzt kommen und einschieben sollte, nimmt also seinen Teig und geht nach der Plesse.
Doch hier ist noch nichts zum Backen bereit und der auf der Plesse sagte, als jener ihm darüber Vorwürfe macht, dass er ihm zu früh das verabredete Zeichen gegeben habe, er habe sich ja nur ein wenig die Rippen geschabt.
Darüber geraten die beiden miteinander in einen heftigen Streit;
der Bramburger, welcher schwächer ist, muss flüchten,
der auf der Plesse wirft ihm aber noch einen großen Stein nach, der ihn jedoch nicht trifft.
Noch jetzt liegt dieser Stein in dem Feld zwischen Lödingsen und Asche, die fünf Finger von der Hand des Riesen sind deutlich darin abgedrückt.
Lage:
Nähe Hettensen.
N 51°37.336´
E 009°45.167´
Die klingende Glocke von Friwohle, eine Sage.
Bei der Brandschatzung des Dorfes verschonten die sengenden Landsknechte auch die Friwohler Kirche nicht.
Das gefiel dem Herrgott nicht.
Er ließ einen lauten Donnerschlag ertönen.
Gleichzeitig sprang die große Kirchenglocke vom Turne herab und fuhr mit wimmerndem Klageton in einen nahe gelegenen Sumpf.
In panischem Schrecken jagten die Mordbuben davon.
Sonntagskinder, die recht brav und gottesfürchtig sind, können die Glocke heute noch läuten hören, wenn sie zur mitternächtlichen Stunde die Ruine Friwohle aufsuchen.
Diese Sage stammt aus der Ortschronik Offensen, eine Aufzeichnung vom Dorfschullehrer Karl Brümer.
Siehe auch...
Wüstung Friwohle
Lage und Geodaten
Am Kreisschild Northeim - Richtung Adelebsen
N 51°35.266´
E 009°41.438´
155 m ü. NN
Hundert Meter hinter der Offensener Friedhofskurve steht das Schild der Landkreisgrenze Northeim.
Ab hier beginnt der Landkreis Göttingen.
Am Hang erkennt man zwischen den Bäumen den sogenannten "Mähnengrund".
Dort soll sich angeblich folgendes ereignet haben.
Die Sage vom Mähnengrund
Das Burgfräulein von Adelebsen soll eine gute Reiterin gewesen sein.
Einst wurde ihr die Aufgabe übertragen, den Waldbesitz der Burg nach Westen hin abzugrenzen.
Sie könne die Grenze so weit vortreiben, so weit ihr Ross sie tragen könne; aber mit der Bedingung, dass das Pferd nicht stolpere und der Reiterin Fuß die Erde nicht berühre.
Plötzlich sahen sich Pferd und Reiterin vor einem Abgrund.
Das Pferd sollte ihn überspringen, fiel aber, und das Ritterfräulein, obgleich es sich krampfhaft in der Mähne des Pferdes festhielt, berührte mit ihrem Fuß den Boden.
Die Grenze war gezogen.
Diese Schlucht - unweit des Offensener Schützenplatzes – heißt seitdem der "Mähnengrund"!
Lage:
Zwischen Offensen und Adelebsen - nahe dem Forsthaus
Die Sage von der Reinshagener Kirche
Über diese alte Kirchenruine, berichtet Eckart, Geschichte von Adelebsen, Seite 21 - 23, der Sage nach folgendes:
Reinhard von Adelebsen hatte Heinrich dem Löwen auf seiner Wallfahrt nach dem heiligen Lande begleitet und war im Jahre 1172 in dessen Gefolge zurückgekehrt.
Auf dem Zuge nach Palästina hatte Reinhard verschiedene Reliquien gesammelt.
Angeregt durch Heinrich den Feisten, den Erbauer des Klosters Bursfelde, ließ Reinhard zur Ehre Gottes und der Jungfrau Maria eine schöne Kapelle an der Schwülme im Walde zur Aufbewahrung der von ihm gesammelten Heiligtümer erbauen.