Die Frühgeschichte
Offersen und seine nähere Umgebung sind alter Siedlungsboden, wie die Funde im Hüttenhau, davon wird an anderer Stelle berichtet, beweisen.
Die erste Besiedlung wird in der warmen Nacheiszeit, etwa um 4000 v. Chr. erfolgt sein
(Tecklenburg, Göttingen, Die Geschichte einer deutschen Stadt
- Seite 24).
Im 5. Jahrhundert vor Christus drangen von Osten die Kelten in die Sollingtäler ein. Die Namen auf "lar" geben davon Kunde (Uslar).
Seit dem 4. Jahrhundert vor Christus folgten den Kelten die Germanen und die Cherusker in die hiesige Gegend. Beide Völkerstämme vermischten sich miteinander.
Auch Thüringer und Chatten (Hessen) drangen von Südosten und Süden in das Sollinggebiet ein.
(Tecklenburg Dageförde, Gesch. a.a.O. S. 4 - 6).
Um die Zeitenwende under Arminius noch ein mächtiges Volk, werden die Cherusker in den allzu sicheren Gefühl ihrer Vortrefflichkeit erschlaffend, gegen Ende des 1. Jahrhunderts von ihren südlichen Nachbarn, den Sueven und Chatten, niedergeworfen und politisch vernichtet.
Die Reste der Cherusker gingen in den Thüringern und Chatten auf.
(Tecklenburg Dageförde, Gesch. a.a.O. S. 6).
Etwa um das Jahr 200 nach Christus dringen von Norden die Sachsen in das Cheruskerland ein und besiedeln das Land beiderseits der Weser von Münden bis Bremen, also auch das Sollingerland.
Der Name Cherusker verschwindet, die Sollinger werden von den von Norden eindringenden Angrivariern Anger- und Wiesenbewohner) nun Angern genannt.
Vom Jahre 200 bis 500 umschließt der Sachsenbund die von den Sachsen unterworfenen Völkerschaften beiderseits der Weser bis zur Unterelbe und zum Niederrhein.
(Tecklenburg, Göttingen, Die Geschichte einer deutschen Stadt - Seite 6 bis 13, 34 bis 36).
In dieser Zeit der Völkerwanderung fällt die Neusiedlung vieler auf sen abgeschliffenen husen Dörfer, auch in der Sollingheimat.
Die Entstehung des Ortsnamens Offensen
Die jüngeren Siedlungen gehen regelmäßig auf einen Personennamen, den ersten Neusiedler, zurück.
Offensen auf den Personennamen uf den gotischen ufgo, der soviel wie Überfluß oder Reichtum bedeutet.
Offensen wäre also das Haus des uffo, des Reichen, Angesehenen, der hier eine bevorzugte Stellung einnahm.
Einer Person, die hier vielleicht den Grenzschutz oder dergleichen ausübte.
Die älteste Benennung von Offensen ist demnach Uffhusen.
Damit werden alle anderen Deutungen des Ortsnamens in das Reich der Sage verwiesen, wie auch die Erklärung, dass man sich, von Süden kommend, hier zur Ansiedlung entschlossen habe, weil das Tal hier offener schien.
Auch die Lage der Offensener Mühle in Grenz und Wassernähe muss nicht mit dem ersten Neusiedlergebiet identisch sein.
Die eigentliche Geschichte unseres Ortes
Sie beginnt natürlich erst mit der ersten urkundlichen Erwähnung unserer Siedlung.
Das Frankenreich Karls des Großen (768 - 814) umfasste auch Friesland und Sachsen, jene Länder, die von ihm erobert und christianisiert wurden.
Das erste Kloster in Alt Sachsenland war das Bonifatiusstift zu Hameln (814), das bedeutendste wurde das Benediktinerkloster Corvey an der Weser, das zuerst im Jahre 816 im Solling, im heutigen Neuhaus am Fuße des Moosberges gegründet, aber bereits im Jahr 822 ins freundlichere, fruchtbare Wesertal verlegt wurde.
Südniedersachsen und damit auch Offensen waren schon unter Pipin und durch Bonifatius für das Christentum gewonnen und wurden dem Erzbistum Mainz zum Dechanat Oelsheim und Göttingen zum Mainzischen Archidiakonat Nortunensis oder Nörthen gerechnet wurden.
Sonderbarerweise wird Offensen in dem Mainzer Registrum subsidii nicht genannt.
Durch Verleihung von Grundbesitz mit zugehörigen Leuten und Gerechtsamen erhielt auch die Kirche Grundherrschaften. In ihrer Ausübung wurden vom Mainzer Erzbischof Vogteien eingerichtet.
Neben Weltlichen gab es nun geistliche Grundherren.
Diese übten Hoheitsrechte aus, bildeten Territorien und reagierten als Landesherren.
Als im Jahre 843 durch den Vertrag zu Verdun das Land östlich des Rheins aus Karls politischer Schöpfung ausschied und einen selbständigen Staat bildete, da fand auch das Sachsenland in diesem Staate seinen Platz.
Die Not der Zeit forderte eine bleibende, einheitliche und starke Zentralgewalt, um den Einfällen der Normannen, Wenden und Ungarn zu steuern.
Ludwig der Deutsche übertrug deshalb den sächsischen Grafen Oberweser, die herzogliche Gewalt.
Ludwigs Geschlecht hatte in Westfalen, Angern, an der Weser und Leine ausgedehnte Besitzungen. Mit fester Hand wies Ludolf Normannen und Slaven zurück und gründete852 das Nonnenkloster Gandersheim.
Zum Schutze gegen räuberische Überfälle sollen die Sollinger Wehrkirchen, auch der Offenser Wehrturm, gebaut sein.
Die Schießscharten können darauf hin deuten. Die Normannen sollen auch die Gegend der Oberweser verheert haben.
In dieser hochgeschichtlichen, frühen deutschen Herrscher- und Klosterzeit wird das im Sachsenland liegende Offensen erwähnt.
Und zwar als Uffahus in einem Schenkungsregister.
In den sogenannten Traditiones Corbeiensens aus der Zeit zwischen 854 bis 877 wird berichtet, dass Adalbodo den damals amtierenden Abte Adalgard II. in Gegenwart der Zeugen Bysulf, Adalward und 8 Ungenannter alles, was er in Uffahus besaß, für das Kloster schenkte.
Von Corvey wird dieser Besitz später, wenigstens teilweise, in die Hand des Klostern Bursfelde gekommen sein und den Erzpriester von Oedelsheim in kirchlichen Beziehungen unterstanden haben, wie das für Lippoldsberg, Uslar, Walshusen (Verna-), Schoningen, Hesebeck, Tilebeck, Schoningerhagen, Oedelsheim und die Klosterkirche Bursfelde selbst zutraf.
Die Urkunde Traditiones Corbeiensens"
Wenn in der Urkunde Traditiones Corbeiensens, den Schenkungsregister von 854 bis 877, ein die Schenkung betreffendes bestimmtes Jahr ermittelt werden könnte, wäre damit das 1100 jährige Bestehen für die Offensen in den betreffenden Jahr urkundliche, geschichtlich belegt.
Infolge Erlangen der Kaiserwürde durch Heinrich I. im Jahre 919 und Otto I. im Jahre 930 wuchsen die Ludolfinger aus den engern heimatlich südniedersächsischen Beziehungen heraus und überließen Führung, Pflege und Ausübung von Hoheitsrechten den Northeimer Grafen (Tecklenburg). Damit werden letztere Landesherrn, auch von Offensen.
Als das Herzogtum Sachsen an den Welfen Heinrich den Stolzen fiel, haben die Welfen mehr als sieben Jahrhunderte die Geschichte auch Südniedersachsens und mit ihm Offensens aus entscheidenste beeinflusst.
Auf Heinrich den Stolzen folgte im Jahre 1148 sein Sohn Heinrich der Löwe.
Bei Gründung des Herzogtums Braunschweig Lüneburg im Jahre 1235 wurde auch Offensen ein Bestandteil dieses Landes. Aber schon im Jahre 1267 ist das Land Braunscheig wieder selbständig, und seit 1285 hat auch das Land Göttingen wieder seinen eigenen Landesherrn und ab 1318 Otto den Milden.
Diese Jahreszahl 1318 lieferte Offensen die weitere Urkunde:
Am 22. September 1318 belehnte Otto der Milde den Friedrich von Warmestorp mit dem Zehnten von Offenhusen.
Im Lehnsgüterverzeichnis des Vasallen Otto des Milden vom Jahre 1318 wird Offensen also (Warnstorf) mit 1 ½ Zehnten in Offenhusen, dem Zehnten in Melighhagen, 2 Hufen und 9 Morgen in Ericshusen.
Das Göttinger Land fällt in Jahre 1367 an Otto dem Quaden, der bis 1394 regiert.
Sein Sohn Otto der Einäugige überlässt das Fürstentum Göttingen wegen finanzieller Schwierigkeiten im Jahre 1437 dem Herzog Wilhelm dem Älteren von Braunschweig.
Urkunde von 1437
Die Urkunde von 1437 will die Einlösung der beiden Zehnten zu Offensen.
Im Urkundebuch der Stadt Göttingen (1401 bis 1500) Seite 128 Nr. 180 heißt es:
1437, am 18. April, setzte Herzog der Einäugige (Sohn Ottos des Quaden) in seiner Regierungsübergabe an Herzog Wilhelm den Älteren fest:
.auf Seite 130:
ok so schal he uns de twene thedigen to Offenhusen und Esschirßhusen to unser behoff to Ußlar unvertogit von Curde Horlemans ynlosen und legidin
ok so schal he de gen unse leve fedder de gantzen jacht an den Solunge, de unse ist, gebruken und ynne hebbin
Das heißt:
auch soll er uns zwei Zehnten zu Offensen und Eschershausen für unsere Haushaltung (Notdurft) zu Uslar unverzüglich von Curd Horlemann einlösen und freimachen
usw.
Herzog Wilhelm starb 1482.
Vor 1500 führte Offensen in allen einschlägigen Urkunden des Staatsarchivs Hannover die Bezeichnung Offenhusen.
Aus dem Urkundenrepartorium 23 (1093 bis 1638) 116 a (Staatsarchiv Hannover):
Ludeke Duntemanns verkauft den Kloster Bursfelde seine Wiese zwischen Hesebecke (Heisebeck) und Offenhusen (Offensen) in dem sogenannten Duntemanns Grund mit der Mühlstätte und allem Zubehör
.
Dann werden die Abgaben aufgezählt. Datiert an den Tage Gregorii d.i. der 12. März 1480.
Siehe Cal. Or. 100 Bursfelde Nr. 86/1 und Cal. Or. 100 Bursfelde Nr. 116/1
Mit dem Suchbegriff - Offenhusen - im Portal des
Niedersächsischen Landesarchiv
findet man die oben angegebenen Dokumente.
Nach 1500 - Archiv Auszüge
Nach 1500 wird Offensen in den folgenden Archiv Auszügen Offenhausen genannt.
Im Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 49. Band 1951, herausgegeben von Phillip Meyer, wird auf Seite 75 ein kirchliches Steuerregister des Göttinger Landes von 1537, befindlich im Landeskirchenarchiv Hannover, erwähnt, das auch den Namen Offensen enthält, der Ort heißt jetzt Offenhausen.
Schoningen | 3 Gulden 30 s | |
Wolpriehusenn | 2 ½ Gulden | Summarum |
Offenhausen | 1 Gulden 32 ½ s | thut |
Allerßhusen | 7 ½ s /td> | 11 Gulden 12 s 1 gos |
Bollensen | 3 Gulden 2 s 1 gos |
(S. 75: Gericht Vßlerr (Uslar), alterleuthe)
Im Staatsarchiv Hannover hinterlegt.
Staatsarchiv Hannover, Grenzregistratur, 15. bis 18. Jahrhundert, Band II, Cal. Br. Des. 1, S. 375 K XXIV heißt es:
1541 Nr. 3: Betr. Braunschweiger Beschwerde über den hessischen Holzförster zu Heisebeck wegen Beeinträchtigungen an Gehölz, Weide und Land von Offenhausen (Offensen), Fuhlihausen (Verliehausen) und Ahlbershausen.
Staatsarchiv Hannover, Calenbergische Ämtersachen, Cal. Des 2, XLV Uslar, S. 409.
Hier wird unter Nr. 6 a ein (Mast) Schweineregister von Offenhausen geführt aus dem Jahre 1581, ebenda unter 1590: für Offenhausen gezählt: 254 Speck (Schweine) und 301 Vaßel.
Das Fürstentum Kalenberg Göttingen fiel im Jahre 1584 an Herzog Julius von Braunschweig Wolfenbüttel.
Dieser ließ u.a. die Untertanen des Bezirks Uslar und unter denen am 7. Juli 1585 die von Offensen mustern und eine Musterungsrolle anlegen.
Hier ist zu lesen:
Musterrolle der Untertanen der Fürstentümer Kalenbergischen Teils auf Befehl des Herzogs Julius.
Verzeichnis des Bezirks Uslar, Untertanen Offenhausen.
Den 7. Juli 1585 sein die nachfolgenden Untertanen zu Münden gemustert worden.
Die Namen der zur Huldigung verpflichteten Hausbesitzer waren:
Hans Zierenberg (konnte nicht erscheinen, da seine Frau im Sterben lag).
R. | Georg Schaper | Ackermann | 19 Jahre |
R. | Gottschalk Olemann | Ackermann | 30 Jahre |
R. | Heinrich Tollen | Halbspänner | 30 Jahre |
R. | Hans Franen | Halbspänner (lahm) | |
Fs. | Hans Eikmann | Halbspänner | 36 Jahre |
Ks. | Hans Mascher | Halbspänner | 20 Jahre |
Fs. | Hans Fraune | 60 Jahre | |
Fs. | Hans Wilken | 40 Jahre | |
R. | Heinrich Steinhaus | Halbspänner | 60 Jahre |
Fs. | Heinrich Simmenbrock | Kötner | 40 Jahre |
R. | David Feileken | Kötner | 40 Jahre |
Fs. | Hans Klages | Kötner | 26 Jahre |
Ks. | Bartold Pegerding | Kötner | 35 Jahre |
Kötner mit Berufen:
Ks. | Johann Eicheljeger | Tagelöhner | 26 Jahre |
R. | Hans Mascher, Junior | Oppermann | 30 Jahre |
Fs. | Jürgen Eicheljeger | Leineweber | 28 Jahre |
R. | Lorenz Schaper | Schäfer | 60 Jahre |
Fs. | Hans Becker | ohne Hantierung | 22 Jahre |
O. | Ludeke Bredemaul | Glasmacher | arbeitet in Glashütte Bodenwerder |
R. | Kersten Schaper | Müller | 30 Jahre |
Ks. | Hans Broger | Schäferknecht | 40 Jahre |
A. | Hans Meiger | Kötner | 40 Jahre |
O. | Heinrich Maschers | Witwer | |
R. | Hermann Böger | 36 Jahre | |
R. | Valentin Borkers | ohne Hantierung | 40 Jahre |
O. | Heinrich Zierenbergk | Ackermann | |
R. | Jost Feileken | ernährt sich des Pflugs | 35 Jahre |
Fs. | Kersten Steindamm | Schneider | 36 Jahre |
Fs. | Heinrich Grever | Schäfer | 34 Jahre |
R. | Jürgen Ludeken | ohne Hantierung | 33 Jahre |
Fs. | Peter Engelen | Schneider | 40 Jahre |
R. | Hans Schaper | hat Ackerbau | 32 Jahre |
O. | Hermann Hatten | Leineweber | arbeitet als Tagelöhner |
O. | Catharina Tollen | Häusling | |
Bewaffnung | Bewaffnung | ||
R. = Rohr | FS. = Federspieß | ||
Ks. = Knebelspieß | A.= Armbrust | ||
O. = Unbekannt |
Staatsarchiv Hannover:
Aus Quellen zur bäuerlichen Sippen- und Hofgeschichtsforschungen werden auf Seite 50 unter Amt Uslar folgende Urkunden, in denen Offensen erwähnt wird, aufgeführt
1589 | 1590 | Erbregister des Hauses und Amtes Uslar |
1599 | Beschreibung aller dienstpflichtigen Untertanen | |
1604 | Verzeichnis der Ackerleute, Halbspänner, Groß- und Kleinkötner. | |
1664 | 1689 | Kopfsteuerlisten |
1697 | 1720 | Zehntbeschreibung des Amtes Uslar |
Staatsarchiv Hannover: (Cal. Br. Des. 22 X 19)
Herzog Heinrich Julius ließ im Jahre seines Regierungsantritts 1589 ein Erbregister Des Hauses und Amtes Uslar von aller Abkunft Geldeinnahme, angefangen 1589 und abgeschlossen 1590, aufstellen.
Dieses Register verzeichnet Einnahmen an gewissen und ständigen Gelde von Erb- u. Rodland,
Offensen: (Offenhausen).
Name | von Morgen Rodland a 1 Gro | Taler | Groschen | Pf |
Lorentz Schaffer | 21 | 1 | 11 | 3 |
Hans Meyer | 8 | 4 | 3 | |
1 | 12 | |||
Hans Mascher jun. | 18 | 1 | 7 | |
Hans Mascher sen. | 7 | 10 | 3 | |
3 | 4 | 3 | ||
Valentin Becker | 19 | 1 | 8 | 3 |
1 | 1 | 3 | ||
Jobst Feilecken | 11 | 16 | 3 | |
Karsten Schaffer | 4 | 6 | ||
Hans Klaus | 4 ½ | 6 | 4 ½ | |
4 ½ | 6 | 4 ½ | ||
Georg Kichelnjäger | 6 | 9 | 3 | |
Hans Schaffer | 13 | 19 | 3 | |
Heinrich Tollen | 2 | 3 | ||
1 am Lichtenberg | 1 | 3 | ||
Bartold Doperling | 6 | 9 | ||
Hans Becker | 11 ½ | 17 | 1 ½ | |
1 am Sperling | 1 | 3 | ||
2 auf der Wnterhalbe | 1 | 3 | ||
Heinrich Semenbrock | 5 | 7 | ||
Hans Bikmann | 5 | 3 | ||
Gottschalk Olemann | 3 ½ | 5 | ¾ | |
Peter Engelhardt | 8 ½ | 12 | 4 ½ | |
Hans Poger, jun. | 18 | 1 | 7 | |
Heinrich Drestener | 10 | 15 | ||
Johann Eicheljeger | 4 | 6 | ||
Dolgen Broyer | 7 | 10 | 3 | |
Heinrich Steinhans | 20 | 1 | 10 | |
Daniel Feilecken | 3 ½ | 5 | 1 ½ | |
1 | 1 | 3 | ||
1 am Sparwege | 1 | 3 | ||
Hans Maschers Witwe | 24 | 1 | 16 | |
4 ½ von Homann | 6 | 4 ½ | ||
Carsten Steinmann | 6 | 9 | ||
1 | 1 | 3 | ||
1 am Lichtenberge | 1 | 3 | ||
Geoge Ludeken | 11 | 16 | 5 ½ | |
1 am Lichtenberge | 1 | 3 | ||
Heinrich Olemann | 11 | 16 | 5 ½ | |
Andreas Frawen | 5 | 7 | 3 | |
Heinrich Zierenberg | 14 | 1 | 2 | 1 ½ |
Hermann Boger | 20 | 1 | 10 | |
3 von Hans Boger | 4 | 3 | ||
Hans Wilken | ½; | 4 ½ | ||
Summe Rodlandzins | zu Offensen (Offenhusen) | 26 | 9 | 5 ½ |
Einnahmen an gewissen und ständigen Gelde
Wiesenzins | 1590 | Offenhausen |
Summa | 9 Taler, 18 Groschen, 0 Pfennig | |
Herbstbede | 1590 | (aus dem Gericht) Die Dorfschaft gibt järlich 3 Taler jetzt 5 Gulden 8 Groschen |
Maibede | 1590 | Die Dorfschaft gibt jährlich 3 Gulden 12 Gr. |
Ackergeld | 1590 | Die Dorfschaft gibt jährlich 3 Gulden 6 Gr. |
Fastelabendt Geld | 1590 | Die Dorfschaft gibt jährlich 1 Gulden, 11 Groschen, 3 Pfennig |
Hirthengeld von Schaffereien | 1590 | Lorentz Schaffer gibt jährlich 4 Groschen 3 Pfennig |
Maengeld | 1590 | Andreas Frawen - 9 Groschen |
Heinrich Tollen - 9 Groschen | ||
Hans Mikann - 9 Groschen | ||
Engelhardt - 9 Groschen | ||
Lorentz Schaffer - 9 Groschen | ||
Daniel Lips - 9 Groschen | ||
Mühlenzins | 1590 | Carsten Schaffers Witwe von 1 überschlechtigen Kühle mit einem Gange geben 4 Taler, jetzt 7 Gulden 4 Gr |
Krugzins und Zapfengeld | 1590 | Daniel Feilecken gezellet 26 Faß, geben 2 Tlr. 5 Gr. 3 Pf. |
Zoll | 1590 | Heinrich Zierenberg aus dem Zoll geliefert den 13. Juni 1 Tlr 11 Gr. 4 ¾ Pf. |
Dröscherlohn | 1590 | Gibt ein jeder Großkoeter 16 mgr, ein Kleinkoeter 8 Mgr und ein geringer 4 mgr, steht alle Jahr zu erheben oder nicht zu fordern und auf die Riege dreschen zu lassen, von 15 großen und 8 kleinen Koetern 15 Rtlr. 4 Gr. Pf. |
Forstgeld | 1590 | Hans Frawen Witwe ein Lattenbaum erbracht, deren Dach auf Hause eingefallen, die 12 gr. |
Die Tilkesche zu Offenhausen für 3 Soden geben 1 Tlr. 7 Gr. | ||
DieOrtschaft Offenhausen für 2 Bäume übers Wasser zu legen geben 1 Tlr. 4 Gr. | ||
Hans Meyers Dochter in Offenhausen und Mester Herrmann des Steinschneiders Knecht, erkannt vom Landgericht den 7. Januar 1590, so in Unzucht gelegen im Bruche, abgehandelt und geben 12 Tlr. | ||
Herrendienst Strafen | 1590 | Gottschalk Clemen zu Offenhausen zum Holzfahren ausgeblieben, weil es sein erstes mal gewesen, Holz Strafe 8 gr. |
Georg Schaffer und Heinrich Tollen zu Offenhausen zum Holzführen ausgeblieben, geben jeder 8 gr., weil es weiter gewesen, 16 gr. | ||
Heinrich Drewer zu Offenhausen ohne Urlaub gehauen eine Eiche geben 2 Tlr. 8 Gr. |
Ausgabe
Daniel Feileken gesammelt den Veld- und Rodzehnten geben...
Ludeke Brademaul, Georg und Johann Eichelmeyer gedroschen den Zehnten zu Offenhausen 22 Tage bei ihrer Kost = 11 Taler.
Einnahmen
Masthabern von den Bürgers Unterthanen, also vor die halbe Mast von Speckschweinen ½ von den Vastell (wahrscheinlich Zuchtsau) ¼ Himpten gekommen.
Es folgt Offenhausen
Speckschwein | Vastell | Name | Hut |
2 | 2 | Heinrich Klemmen | 1 ½ |
1 | 5 | Hermann Boger | 1 ¾ |
1 | 2 | Jürgen Bogers | 1 |
2 | Hermann Mascher | ½ | |
2 | 5 | Andreas Frawen | 2 ¼ |
1 | Hans Boger | ¼ | |
2 | 1 | Peter Engeln | 1 ¼ |
3 | 6 | Ernes Mascher | 3 |
2 | 5 | Gottschalk Olemann | 2 ¼ |
1 | Hans Meier | ¼ | |
3 | 6 | Daniel Feilken | 3 |
3 | 3 | Hans Tollen | 1 ¾ |
3 | 2 | Hans Bogers | 2 |
3 | 2 | Hans Becker | 2 |
2 | 2 | Heinrich Wellern | 1 ½ |
3 | 6 | Jost Feileken | 3 |
4 | 5 | Bartold Peperling | 3 ¼ |
3 | 5 | Heinrich Tollen | 2 ¾ |
1 | 4 | Hans Clauves | 1 ½ |
2 | 6 | Heinrich Garstens | 2 ½ |
3 | 5 | Isteke Priehauste | 2 ¾ |
2 | 5 | Hans Kichmann | 2 ¼ |
2 | 3 | Johann Eicheljäger | 1 ¾ |
3 | 8 | Die Mollersche | 3 ½ |
2 | 3 | Heinz Lemenbruch | 1 ¾ |
4 | 6 | Curde Schaffer | 3 ½ |
1 | Margret Frauwe | ½ | |
2 | 6 | Lorentz Schaffer | 2 ½ |
2 | 7 | Valentin Schaffer | 2 ¾ |
2 | 6 | Hans Schaffer | 2 |
1 | Carsten Steinmann | ¼ | |
1 | 4 | Heinz Zierenberg | 1 ½ |
2 | 3 | Valentin Becker | 1 ¾ |
2 | 5 | Der Hirte | ½ |
2 | 5 | Jürgen Lücken | 2 ¼ |
5 Scheffel 8 ½ Hpt. | |||
5 | Der Oppermann | ||
2 | Der Schwein | ||
1 | Kempf | sind frei |
Archiv zu Wolfenbüttel:
In der Prozeßregistratur vom Jahre 1590 erscheinen die Namen Ernst und Franz von Offenhausen.
Staatsarchiv Hannover:
Rodlandzins | 1600 | Offenhausen |
Summa 26 Tlr 11 gr 3 Pf | ||
Wiesenzins | 1600 | Offenhausen |
Summa .1 Tlr 6 gr 1 ½ Pf |
Einnahmen 1600:
Herbstbede | 5 Gulden | 8 gr |
Meybede | 3 Gulden | 12 gr |
Ackergeld | 3 Gulden | 6 gr |
Fastelabendgeld | 1 Gulden | 11 gr, 3 Pf |
Hottengeld von der Schafferey | ||
Lorentz Schaffer | 4 gr, 3 pf |
Maengeld Offenhausen:
Anreas Frawen, Heinrich Tollen, Hans Rickmann, Peter Engelhardt, Lorentz Schaffer, Daniel Feilecken jeder 9 gr usf..
Todesjahr Herzog Heinrich Julius
Im Jahre 1963 starb Herzog Heinrich Julius, ihm folgte sein Sohn Friedrich Ulrich (Krüger, Stammtafeln, S. 454).
Während seiner Regierung hatte das Sollinger Land noch die Lasten, Entbehrungen und Leiden des 30 jährigen Krieges zu tragen.
Darüber berichtet Amtmann Pape zu Uslar an den Herzog Friedrich Ulrich zu Braunschweig (Tecklenburg, Geschichten und Sagen, Seite 144) folgerdermaßen:
Es ist nicht auszusprechen, wie viele herzbrechende Klagen der armen Leute (Bauern und Landleute) täglich einkommen.
Das Land ist längst alles Vorrats an Getreide, Vieh, Kleidern, Hausgerät, Pflügen usw. beraubt, die Dörfer sind meist eingeäschert und die kleine, dem Tode bislang entgangene Bevölkerung haust in Hütten oder auf freiem Felde oder sucht im Walde Obdach.
Die Soldateska ist nur noch aus dem fürstlichen Kammergute zu erhalten; aber auch dies ist aufgezehrt.
Was man in Städten noch besitzt oder was das Landvolk durch Betteln und Holztragen nach dem Auslande gewinnt, wird durch die Kontribution hingenommen.
Auch der Bereich des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig an den Kaiser (Tecklenburg, Niedersächsisches Bergland, S. 146) gibt uns ein Bild von den Leiden des 30 jährigen Krieges.
Ungeheuerlich waren die Leiden des Einwohner Mündens am 30. Mai 1626 (Ebenda, Seite 145).
Herzog Friedrich Ulrich starb im Jahre 1634 kinderlos.
Die Fürstentümer Kalenberg und Göttingen fielen nun den sieben Lüneburger Brüdern zu.
Von diesem wählte Georg Hannover zu seiner Residenz. Im Jahre 1648 herrscht Herzog Georg Wilhelm in Hannover.
Sein Bruder Johann Friedrich erhebt die Fürstentümer Kalenberg Göttingen zum Fürstentum Hannover, benannte nach seiner Residenz.
Dessen Sohn Ernst August ließ im Jahre 1689 eine Kopfsteuer erheben.
Staatsarchiv Hannover: Cal Br Des 19 XI L nr. 17:
Danach zahlen die Offenser:
Halbmeyer Hans Habhoff 24 Morgen Land u. Wiese 1 Tlr 18 gr Pf des Frau 12 gr, des Sohn Rudolf 6 J, des Tochter Anna Katharina 1 J, Dienstjunge Jürgen 9 gr, Kleinmagd Sophie 8 gr.
Leineweber Johann 1 Tlr.
Leibzüchter Hanß Kleinsorge 6 ½ Morgen 1 Tlr, des Frau Trine 12 g.
Schäferknecht Joh. Schaper 10 Morgen 1 Tlr, des Frau 12 gr, des Sohn Christoff 7 Tlr, des Tochter Anna Catarina 1 ½ Tlr.
Häußling Probst und Tochter Ilse: arm.
Halbmeyer Jürg Schapers 20 Morgen 1 Tlr.
Sohn Jürgen 15 Jahr 6 gr; Sohn Hans Heinrich 11 Jahr
Tochter Anna Marie 17 Jahr 6 gr; Tochter Trine 6 Jahr -
Tochter Margarete 1 Jahr - ; Großknecht Bartels 1 gr. insgesamt 2 Tlr 2 gr.
Halbmeyer Jost Brewenstein 25 Morgen Land 1 Tlr 18 gr. des Tochter Ilse 12 gr; Sohn Zacharias 6 gr; Sohn Hanß Jürgen 10 Jahr; Hanß Henning 8 Jahr; Andreas 5 Jahr.
Insgesamt 2 Tlr.
Köter Heinrich Wahmke 5 Morgen des Frau Ilse 12 gr.
Halbmeyer Hanß Schaper 26 Morgen 1 Tlr 18 gr, des Frau Trine 18 gr, des Sohn Hanß Henning 10 Jahre.
Weitere Daten zur Geschichte unseres Heimatlandes.
Ernst August erhob das Fürstentum Hannover im Jahre 1692 zum Kurfürstentum (Tecklenburg Dageförde, Gesch. S. 119).
Ernst August starb 1698.
Ihm folgte der älteste Sohn Georg Ludewig.
Dieser wurde 1714 als Georg I. Könige von England.
Er starb 1727.
Ihm folgte Georg II; der 1760 starb.
Ihm folgte sein Großsohn als Georg III.
Als König Georg III starb, war ihm sein Sohn Georg IV in der Regierung Englands und Hannovers gefolgt (1820 - 1830).
Georg IV hatte keine Erben. Ihm folgte deshalb sein ältester Bruder als Wilhelm IV.
Dieser starb 1837, ebenfalls ohne Nachkommen.
Nun wurde die Verbindung zwischen England und Hannover gelöst; denn in England folgte nach dem dort geltenden Thronrecht die Tochter des nächstältesten verstorbenen Bruders Eduard Victoria und in Hannover der nächstälteste Bruder Wilhelms IV Ernst August.
Letzterer starb im Jahre 1851. Ihm folgte sein Sohn Georg V.
Wilhelm I von Preußen wurde Landesherr.
Dieser starb im Jahre 1888.
Ihm folgte sein todkranker Sohn Friedrich als Friedrich III.
Dieser starb ebenfalls im Jahre 1888.
Ihm folgte sein ältester Sohn Wilhelm II.
Seit dem Jahre 1918 ist Deutschland eine Republik, allerdings mit Ausnahme der Jahre 1933 bis 1945.